Recycling ein Muss. Auch von Rechtswegen

In Deutschland, wie auch in Bayern sind Bauabfälle der mengenmäßig wohl bedeutendste Rohstoffstrom. Wie wichtig das Recycling in der Baustoffindustrie künftig sein wird, wird auch durch eine verbindliche Rechtslage betont, geregelt und verlangt.

Von Verordnungen des Europäischen Parlaments über das Kreislaufwirtschaftsgesetz auf nationaler Ebene bis hin zur Gewerbeabfallverordnung auf kommunaler Ebene regeln Gesetze und Verordnungen nicht nur detailliert die Rechtslage – sie verpflichten vielmehr zum Recycling im Rahmen der
Abfallbewirtschaftung:

In der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates ist festgelegt, dass ein Bauwerk so entworfen, errichtet und auch
wieder abgerissen werden muss, dass die natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden können. Insbesondere muss gewährleistet sein, dass das Bauwerk nach dem Abriss wiederverwertet oder recycelt werden kann.

Detaillierte Regelung.

Dieser Gedanke findet auf nationaler Ebene in Deutschland seine Umsetzung im Kreislaufwirtschaftsgesetz von 2012. Hierin wird vor allem die Durchführung der EU-Verordnung geregelt. Und zwar mittels einer Rangfolge für Vermeidung und nötige Abfallbewirtschaftung:

1. Vermeidung

2. Vorbereitung zur Wiederverwendung

3. Recycling

4. Sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung

5. Beseitigung

Seit 1. August 2017 regelt die neue Gewerbeabfallverordnung den konkreten Umgang mit Bauabfällen. Demnach sind zehn definierte Abfallfraktionen

Glas,
Kunststoff,
Metalle,
Holz,
Dämmmaterial,
Bitumengemische,
Baustoffe auf Gipsbasis,
Beton,
Ziegel sowie
Fliesen und Keramik

getrennt zu sammeln, zu befördern und der Vorbereitung zur Wiederverwendung oder dem Recycling zuzuführen.

Getrennt werden muss am Entstehungsort. Betroffen sind ausnahmslos alle Handwerksbetriebe. Die Ziegel Recycling Bayern GmbH bietet ihren Kunden mit dem eigens entwickelten Recycling-System die Lösung zur Einhaltung der Vorschriften.

Der Verursacher trägt die Verantwortung.

Insbesondere Bauschutt muss in der Regel für die weitere Verwertung sauber aufbereitet sein. Deshalb ist für jede einzelne Abfallart ein Entsorgungsnachweis zu erstellen, der Zulässigkeit, Schadlosigkeit und Allgemeinwohlverträglichkeit bestätigt. Denn – und das ist ganz klar geregelt: Abfallerzeuger und Abfallbesitzer tragen die Verantwortung für eine ordnungsgemäße Entsorgung. Weshalb es sich einfach empfiehlt, fachkundige, leistungsfähige und geeignete Unternehmen wie die Ziegel Recycling Bayern GmbH zu beauftragen. Schließlich kann der Auftraggeber in bestimmten Fällen mit zur Verantwortung gezogen werden, wenn der beauftragte Unternehmer die Entsorgung nicht ordnungsgemäß oder gemeinwohlverträglich durchführt.

Baustoffrecycling bei der Ziegel Recycling Bayern GmbH.

  • Weil Big Bags die ideale Lösung sind, um trockene Schüttgüter zu lagern und zu transportieren, haben wir sie fest in unseren Recycling-Prozess integriert. Denn Big Bags haben ein sehr geringes Verpackungsgewicht, und sind sicher in der Handhabung. Ausserdem sind sie normiert, was die Arbeitsabläufe vor allem beim Ziegelbruch deutlich beschleunigt und somit für weniger Kosten sorgt:
  • Niedrigere Investitionskosten sowie ein einfaches Handling für
    die Verarbeiter
  • Kein Verwaltungsaufwand des Pfandsystems
  • Schnelle Verfügbarkeit der Big Bags auf der Baustelle, weil problemlos zu bevorraten oder auch einfach per Post lieferbar
  • Kein Lagerplatzbedarf für die leeren Big Bags

Recycling wird zur Routine.

Bei der Annahme des Ziegelbruchs von der Baustelle erfassen wir nur mehr die Anzahl der Big Bags und kennen schon das Recycling-Volumen. Denn
alle haben ja die gleiche Kapazität: 0,5 Tonnen je Big Bag.
Die Big Bags werden zunächst abgeladen und zwischengelagert. Die Überprüfung der Big Bags z.B. auf enthaltene Fremdstoffe erfolgt bei der Entleerung zur Weiterverarbeitung. Anhand der Angaben der Lieferscheine werden die angelieferten Abfälle überprüft und dabei folgende Daten im Betriebstagebuch erfasst:

  1. Datum der Anlieferung
  2. Herkunft des Materials (Anschrift der Baustelle)
  3. Volumen: m, Tonnen bzw. Anzahl Big Bags
  4. Abfallschlüsselnummer (AVV-Nummer)
  5. Ergebnis der Eingangskontrolle
  6. Bei Fremdstoffen wird ein Protokoll erstellt und der Befund vermerkt.

Über die Führung des Betriebstagebuchs in Verbindung mit den entsprechenden Belegen kommen wir der Registerpflicht gem. § 49 KrWG i. V. m. der Nachweisverordnung nach. Das Abstellen der Big Bags erfolgt bei uns auf extra dafür ausgewiesenen Lagerflächen. Der Annahmevorgang findet immer unter Anwesenheit einer qualifizierten Person statt bzw. wird durch den anliefernden Fahrer überprüft. Die erste Sichtkontrolle der Abfälle wird sofort nach dem Abstellen der Big Bags durchgeführt.

Bei begründetem Verdacht auf Falschdeklaration wird die Lieferung zurückgewiesen oder es erfolgt – sofern möglich – eine korrekte Deklaration. Mit einer korrekten Deklaration ist hier gemeint, dass der Abfall in Augenschein genommen wird und ein Abgleich mit der vom Kunden angegebenen Abfallschlüsselnummer erfolgt. Eine Umdeklaration erfolgt nur innerhalb der genehmigten Abfallschlüsselnummern. Sollten in einem Big Bag Störstoffe bzw. Fremdmaterialien angeliefert werden, wird das betroffene Big Bag einer fachgerechten Entsorgung zugeführt.

Einfach geht’s am besten.

Baustoffrecycling durch die Ziegel Recycling Bayern GmbH ist ein sehr einfacher und vor allem schneller Prozess, der wenig Aufwand und Umweltbelastung mit sich bringt und so wohl das Beste für alle Beteiligten aus dem größten Abfallstrom Bayerns holt. Eben ganz im Sinne von Gewerbeabfallverordnung, Kreislaufwirtschaftsgesetz und Europäischem Parlament.

Einfach großartig – Recycling mit Big Bags.

Big Bags – auch FIBC, Bulk Bag oder Jumbo Bag genannt – sind die ideale Lösung, um trockene Schüttgüter zu lagern und zu transportieren. Denn Big Bags haben ein sehr geringes Verpackungsgewicht, sind sicher in der Handhabung und in individuellen Ausführungen verfügbar: Schließlich gilt es, die Befüll- und Entleerbedingungen, hygroskopische Eigenschaften und die Dichte des zu verpackenden Produktes zu berücksichtigen.

Big Bags können eine Kapazität von bis zu drei Kubikmetern haben und einige Tonnen Gewicht tragen. Außerdem sind Big Bags nach einer professionellen Aufarbeitung wiederverwendbar und zu 100 Prozent recyclingfähig. Und weil es in den meisten Fällen möglich ist, auf weitere Verpackung wie zum Beispiel Bodenplatten, Wickelnetze oder Paletten zu verzichten, sind Big Bags die wohl kostengünstigste Methode, Recyclingwege möglichst umweltneutral zu gestalten.

Konzept mit Erfolg.

Weltweit werden jährlich mehr als 380 Millionen Big Bags verkauft, was einem Recyclingpotenzial von etwa 800.000 Tonnen entspricht. Aber durch das
„Ciruclar Packaging“-Konzept für Big Bags aus Polypropylene-Gewebe wird ein Vielfaches davon möglich. Schließlich wird so ein Big Bag ja nicht unbedingt nur einmal eingesetzt. Der Clou ist das zur Herstellung verwendete Polypropylen-Granulat: Selbst ein Recyclingprodukt und sortenrein ermöglicht es ein geschlossenes System. Aus alten oder kaputten Big Bags werden schnell wieder neue Big Bags.

Eine schlaue Sache, so ein Big Bag.

  • Big Bags können ganz einfach mit einer bestehenden Lieferung mitgegeben werden
  • Kein zusätzliches Volumen und kein zusätzliches Gewicht
  • Keine Kosten für Einlagerung von Mehrwegbehälter
  • Keine Reparaturkosten im Vergleich zu Mehrwegbehältern
  • Bekannter Recyclingweg für gebrauchte Big Bags
  • Keine zusätzlichen Transportkosten
  • Kein CO2 für den Transport der Big Bags
  • Kein befestigter Lagerplatz erforderlich
  • Einfaches und unkompliziertes Handling
  • Durch Einmalnutzung kein Risiko, dass beim Heben des Big Bags durch Beschädigung der Schlaufen oder der Seitenwände Material herunterfällt
  • Dadurch hohe Sicherheit bei der Verladung und Weiterverarbeitung

So schließt sich der Kreis.

Gut für die Umwelt. Gut für Bauherren:

Durch den Einsatz von Recyclingbaustoffen kann jeder Bauherr aktiv zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Denn Recyclingbaustoffe bieten jede Menge Vorteile, die sich durchaus auch rechnen.

Förderung der Kreislaufwirtschaft:

Abfälle werden recycelt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Zudem werden durch die Aufbereitung gezielt Schadstoffe dem Stoffkreislauf entzogen.

Schonung natürlicher Ressourcen:

Recyclingbaustoffe können Primärbaustoffe wie Sand, Kies und Gesteinsmaterialien substituieren. So wird der Rohstoffabbau reduziert, der dadurch bedingte Flächenverbrauch minimiert und Eingriffe in die Natur deutlich verringert. Recycling ist somit aktiver Klima- und Umweltschutz.

Minderung von luft-, lärm- und klimawirksamen Emissionen:

Der Gesamtenergieverbrauch für die Herstellung von Recyclingbaustoffen ist im Vergleich zu Primärbaustoffen oftmals geringer. Durch die ortsnahe Aufbereitung kommt es zu kürzeren Transportwegen und einer Reduzierung von Verkehrsbelastungen.

Reduzierung des Bedarfs an Verfüll- und Deponiekapazitäten:

Jede Tonne Recyclingbaustoff ist eine Tonne Bauabfall weniger, der in eine Verfüllung oder in eine Deponie verbracht werden muss. Die bereits heutzutage sehr knappen Deponiekapazitäten werden durch den Einsatz von Recyclingbaustoffen spürbar entlastet.

Senkung von Baukosten:

Recyclingbaustoffe sind in der Regel günstiger als bautechnisch vergleichbare natürliche Baustoffe und unterliegen oft deutlich geringeren Transportkosten. Zudem ist die Entsorgung von verwertbaren Bauabfällen an einer Recyclinganlage regelmäßig günstiger als an der Deponie.

Recycling – viele Wege für die Zukunft.

Ziegel erlauben, wie sonst nur wenige Bauprodukte, eine Wiederverwendung im ursprünglichen Einsatzbereich.

  • als Rohstoffersatz und Beimengung in der Ziegelherstellung
  • als Deckschicht ohne Bindemittel in Form technischer Gesteinskörnung
  • als sogenannter R-Beton in Form recycelter Gesteinskörnung
  • als Substrat im Vegetationsbau
  • als neue Generation mit Dämmstoff gefüllter Mauerziegel

Rohstoffersatz.

Durch Ziegelbruch können bei der Ziegelherstellung bis zu 30 Masseprozent des Rohstoffbedarfs ohne Qualitätsverlust substituiert werden. Aber auch durch die Verwendung von Baustellenaushub als Rohstoff werden, unter entsprechenden Voraussetzungen, die Deponierung natürlicher Böden vermieden und noch mehr Ressourcen geschont:

So sollte das Aushubmaterial regional in großen Losen und in gleichbleibender Qualität vorliegen, aber auch die keramisch-technische Eignung für die  entsprechende Produktion aufweisen.

Deck- und Oberbauschichten.

Als sogenannte Deckschichten ohne Bindemittel finden sortenreiner Ziegelsplitt und -sand im umweltoffenen Einbau Verwendung. Strenge Umweltauflagen und technische Anforderungen an Korngröße, Korngrößenverteilung, Schleifverschleiß sowie Frostbeständigkeit sind dabei wichtige Parameter.

Auch wenn die Herkunft der Gesteinskörnung in der charakteristisch roten Farbe von Tennisplätzen am deutlichsten sichtbar wird – der mengenmäßig überwiegende Anteil von Altziegeln wird bei der Herstellung gebundener oder ungebundener Oberbauschichten im Straßenbau eingesetzt.

Substrat im Vegetationsbau.

Sortenrein zu Ziegelsand, -splitt oder -bruch aufbereitete Ziegel können seit der Novellierung der Düngemittelverordnung im Jahre 2013 wieder für
Kultursubstrate verwendet werden. Dafür werden eine Vielzahl von Substraten mit unterschiedlichen Zusammensetzungen zur Verwendung im Garten-,
Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) angeboten.

Dämstoffgefüllte Mauerziegel.

Über einen Lebenszyklus hinaus durchdacht ist die neue Generation der mit Dämmstoff gefüllten Mauerziegel, die gestiegenen Anforderungen im Geschossbau hinsichtlich Schallschutz, Tragfähigkeit und Wärmeschutz bestens erfüllt. Darüber hinaus steht jedoch schon heute das Verwertungskonzept fest, wie die Mauerziegel in vielen Jahrzehnten als Abbruch verwertet werden.

Damit die Trennung von Dämmstoff und Keramik nicht zum Problem wird, können die Stecklinge aus künstlichen Mineralfasern (KMF) oder das thermisch verfestigte Dämmgranulat nach grobem mechanischem Aufschluss mit Windsichtung getrennt werden.